Montag, 7. Juli 2008

Luzern, 6. Juli 2008

Unserem Kürzestaufenthalt in Basel folgt ein Kurzbesuch in Luzern. "Meditiere im Anblick des göttlichen Luzern" (GH Hs 75, 2r), hatte Hauptmann 1937 im Schlafwagen nach der Lektüre Jean Pauls notiert. Also machen wir uns nun auf die Suche nach Hauptmanns göttlichem Luzern.
Wir bringen unser Gepäck ins nahe dem Bahnhof gelegenen Hotel "Vierwaldstätter Hof" und beginnen mit unserer Stadterkundung. Das mit Bezug auf Luzern vielverwendete Adjektiv 'malerisch' scheint die Stadt wirklich gut zu charakterisieren. Luzern ist architektonisch ganz auf den See und die Reuss hin ausgerichtet; die Brücken, allen voran die beiden überdachten H
olzbrücken (Kapellbrücke und Spreuerbrücke) bilden gemeinsam mit dem See Dreh- und Angelpunkt der Stadt.

Nicht nur die Fassaden der Altstadthäuser, sondern auch die der Neustadt sind auf den See und die Reuss hin konzipiert. Ihre Schauseiten wie auch die Uferpromenaden zeugen davon, dass Luzern bereits im 19. Jahrhundert eine Hochburg des Tourismus gewesen ist.

Ab dem Grossbrand in der Luzerner Altstadt in den 1830er Jahren öffnet sich die Stadt zusehends dem See. Davon zeugt insbesondere der Schweizerhof, in dem Gerhart Hauptmann mit Lovis Corinth am 15. Mai 1924 zusammentraf. Das Haus ist zudem ein anschauliches Beispiel für die Geschichte der Grand Hotels, deren Aufstieg mit dem Wandel des Reisens im 19. Jahrhundert einsetzt. Der Schweizerhof, in dem Hauptmanns im September 1931 logieren, wird ab 1844 als dreiteilige Hotelanlage errichtet.

Der heutige Schweizerhof (http://www.schweizerhof-luzern.ch/indexf.asp) wurde nach umfänglichen Renovierungsmaßnahmen 1999 wieder eröffnet. Das Hotel Du Lac dagegen, in dem Hauptmanns im Mai 1924 übernachteten, suchten wir vergebens. Allein bei einem Ansichtskartenverkauf im Internet (www.ak-verkauf.de) findet sich ein Hinweis auf das nicht minder prunkvolle Hotel:


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