Hier nun suche ich die Gräber von Alexander Moissi und Eugene d'Albert. Wie mein Reiseführer auf die Idee kommt, das der Grabstein Moissis "viersprachig den Betrachter auf seine letzte Stunde hinweist" bleibt mir ein Rätsel:
"Ich vergesse das Antlitz des zum Tode traurigen Spaßmachers nicht, wenn er im letzten Akt vor die Rampe tritt, um seine schwermutsvolle Moral herunterzuleiern. Ich wurde an Golgatha erinnert. In einem Augenblick ward meine Seele durch die Schlachtfelder, Schlafzimmer und Schreckenskammern der Königsdramen, mit Hamlet über die Terrasse von Helsingör bis zum Schädel Ypricks, an den Leichen Opheliens, Des-demonas, König Duncans und, ach, wie vieler anderer vorübergeführt: — »Hop heisa, bei Regen und Wind!«Fast ebenso schlicht wie das Grab Moissis (im Vergleich zu den vielen umgebenden Mausoleen) ist dasjenige von Eugene d'Albert. Der Komponist, der insbesondere mit seiner Oper "Tiefland" (hier das Libretto: http://www.opera-guide.ch/libretto.php?id=11&uilang=de&lang=de) berühmt wurde, zählte zum engeren Freundeskreis Hauptmanns, den Hauptmann in einem Gedicht 1927 als "hochverhrten Nachbarn auf dem Parnass" bezeichnete.
Das war mehr als des Narren, das war Shakespeares Geist. Es war sein Antlitz, einem gemarterten und gekreuzigten Gotte ähnlich." (CA, VI, 929)
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